„Auf beeindruckende Weise schließt die wandfüllende Videoarbeit von Melanie Wiora [...] die Ausstellungstrias. Die Präsentation ››Urkraft der Natur‹‹ lässt die bildgewaltige Aufnahme einer schäumenden Eruption des isländischen Geysirs Strokkur entdecken. Die extreme Verlangsamung, die Wiora mit Hilfe einer speziellen Kamera erreichte, macht Details eines Naturschauspiels sichtbar. Das, was ansonsten für das menschliche Auge unsichtbar bleibt, wird nun erkennbar, studierter und ästhetisch genießbar: die Schönheit und Erhabenheit der Erdprozesse, die Kraft der Elemente, die Lebendigkeit der Natur! Dadurch erhält die Videoarbeit auch einen meditativen Charakter Zugleich umhüllt den Betrachter ein eigentümlicher Klangteppich. Rauschendes Wasser, Einspielungen von Geräuschen des menschlichen Blutstroms, des Atmens und synthetische Klänge vermischen sich zu einer ungewohnten Klangwelt“
Eine Zerbrechliche Natur, Die Woch, Zweibrücken-Land, 20. Juni 2020, dos
„Die Landschaften werden ohne Bezugspunkte aufgenommen, farblich verfremdet. Man weiß, dass irgendwo Wasser ist, woanders vielleicht Eis, dazwischen und darüber Wolken. [...].“
Aufgenommen hat sie mit der Highspeedkamera zum Beispiel einen Geysirausbruch oder brechende Wellen in Nahaufnahme. Dadurch, dass sich auf zehn Minuten verlängert, was in sieben Sekunden passiert, eröffnet sich dem Betrachter ein völlig neuer Kosmos Und auch hier scheint das Waser mal kristallin, mal fest, mal flüssig oder gasförmig zu sein – in jedem Fall amorph und in ständiger Bewegung“
Es geht um die Natur der Natur, Lippisches Kultur-Journal, 8. Februar, 2019, Sven Koch
„Es zischt und brodelt urgewaltig leise. Wolkenberge und Wasserfronten türmen sich auf und fallen im nächsten Moment wieder in sich zusammen. Ein Schauspiel, das jegliches Zeitgefühl, jedes Empfinden für Raum und Dimension außer Kraft zu setzen scheint und immer wieder von neuem beginnt.“
Energiegeladene Bilder der Natur, Südwest Presse, 20. April 2015, Hans Steinherr
„Mit der Ausstellung Travelling Beyond öffnet sich der Blick in eine irritierende Weite. Das Auge schweift über Landschaften. Eisformationen, Gesteinsschichten, Wasserstrukturen und Rauchgebilde geben die Sicht frei auf eine fremde Welt, die die Natur der Natur in ihrem Kern zu erfassen sucht.
Alle Arbeiten von Melanie Wiora ermöglichen Blicke auf eine vertraute, durch die Art des Dargestelltseins zugleich fremde Welt: eine geistige und zugleich emotionale Reise über die alltägliche Erfahrung hinaus.“
Der Betrachter blickt in eine irritierende Weite, Nordwest-Zeitung, 15. April 2015
„Ihre Bilder sind schwer, eigentlich gar nicht einzuordnen. Ist das Motiv groß oder klein, gar riesig oder winzig? Es gibt keinen Bezugspunkt, der dem Betrachter einen Maßstab liefern könnte. Und trotzdem lassen Melanie Wioras Bilder überhaupt keinen Zweifel daran aufkommen, dass diese Natur gigantisch ist, aufbrausend, wild, manchmal auch ganz zart, und immer wunderschön.
Es sind keine Bilder für den Reiseprospekt. Die Naturschönheiten Islands oder aus dem Yellowstone sind gar nicht zu erkennen – aber ihre unbändige Kraft, ihre unerschütterliche Ruhe ist in den Bildern von Melanie Wiora direkt spürbar.“
Entfesselte Naturgewalten, Neue Westfälische, 13. März 2013, Roland Maoro
„Es sind Bilder von ungeheurer Vitalität: gischtsprühende Wellen, die das Meeresufer überspülen. Wolken, die von stürmischem Wind über einen grauen Horizont getrieben werden. Melanie Wiora zeigt in ihren Fotos die Natur wie sie ist: immer in Bewegung [...].
In den Naturfotografien gibt es nichts an dem der Betrachter sich festhalten kann. Keinen Berg oder Baum, noch nicht einmal eine klare Uferlinie oder einen deutlich markierten Horizont. Es gibt nur die Elemente und die Natur und alles ist in Bewegung – im ewigen Prozess des Entstehens und Vergehens, des Wandels von einem Aggregatzustand in den anderen. Wasser wird Dampf. Wind wird in Luftwirbeln sichtbar.“
Alles im Fluss, Westfalen-Blatt, 13. März 2013, Andrea Pistorius
„››Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters‹‹ sagt ein Sprichwort. Nicht nur sie: Melanie Wiora macht auf ihren Fotografien sichtbar, wie sich ganze Welten auf jener gekrümmten, glänzenden Oberfläche spiegeln, hinter der die Iris schimmert und die Pupille sich zum Innern des Menschen öffnet – auch zu seiner Seele. ››Eyescapes‹‹ nennt die Fotografin diese kunstvoll komponierten Landschaften. Zusammen mit ihrer Porträtreihe ››Außen ist in mir‹‹ sind sie jetzt unter dem Titel ››Fokus auf den Augenblick‹‹ in der Galerie Brötzinger Art zu sehen.“
››Yellowstone‹‹ im Pupillenformat, Pforzheimer Zeitung. 1. März 2012, Gabriele Metsker
„Das Bild, ein großformatiger Fotodruck mit dem Titel ››Natura X‹‹ ist nicht das einzige in der Künzelsauer Galerie am Kocher, das den Betrachter auf interessante Weise in die Irre führt. In der ersten diesjährigen Ausstellung des Hohenloher Kunstereins zeigt die ... Künstlerin Melanie Wiora insgesamt 16 Fotoarbeiten, in denen sie die wahre Beschaffenheit des Gezeigten absichtsvoll im Vagen lässt.“
Irritationen sind beabsichtigt, Hohenloher Tagblatt. 14. Januar 2011, Michael Dignal
„Sehenswert also ist die Ausstellung, deren ältere Serie ››Eyescapes‹‹ erst mal nur originell zu sein scheint. Wioras eigene Pupille und das, was sich im Moment des Sehens darauf spiegelt, sind das Motiv der Bilder. Spielerisch wirkt die Idee – das Ergebnis aber hochkomplex. Denn Sehkörper und Sehobjekt, Realität und deren Spiegelung, Künstler und künstlerische Arbeit werden untrennbar zur Einheit in den Fotografien [...]
Abstrakter und entschlossener kommt dagegen Wioras zweite, ganz neue Serie ››Natura‹‹. Großformatige Naturbilder sind das, aber keinesfalls Landschaftsfotografien. Zwar dienten die Aufnahmen aus ... Naturparks als Rohmaterial, doch aus ihm machte Wiora nicht Reminiszenz, sondern unverortbar, ewig, Essenz der Natur an sich.“
Malerei mit der Kamera, Donau Kurier, 6. Oktober 2010, Karin Derstorff
„Es sind hauptsächlich Landschaften, [...], welche Melanie Wiora stark vergrößert auf ihre Fotografien bannt. "Augenblicke" im wahrsten Sinne des Wortes, [...]. So zeigen Wioras Fotoarbeiten die Welt mit anderen Augen, eine Welt, die durch das Schwarz der als Reflektor dienenden Pupille ein ruhendes Zentrum hat.“
Augen als Spiegel der Welt, AllgemeineZeitung, Mainz, 15. September 2008, S. 17, Cek
„Die Gesichter sind unscharf und wirken irgendwie fremd. Wie Geisterwesen, die zwischen den Welten pendeln und noch nicht wissen, wo sie mal ankommen werden. Wenn da nicht der Hintergrund wäre. Meistens Häuserfronten, mal futuristisch aus Glas, mal industriell oder urban anmutend. [...] Alles bleibt fremd und seltsam entrückt. Die Gebäude im Hintergrund sind leblos. Dort wohnt niemand. Das Leben scheint still zu stehen. Wie Traumreisende wirken Wioras Porträtierte, so, als ob sie nur kurz eintauchen wollten in den Augenblick des Moments.“
Das Ich zwischen den Welten, Indigo, Wolfsburg, November 2007, S. 39, Christina Impala
„Dass Melanie Wiora eigentlich von der Malerei herkommt, sieht man auch ihren Fotografien an. Sie sind voller Poesie, spielen mit Spiegelungen der Wirklichkeit auf der Pupille der Fotografin. Wioras Wimpern werden bei diesen Bildern fast zu etwas Landschaftlichem, verlieren ihre Maßstäblichkeit, mutieren zu starken Ästen von Bäumen. Wie gemalt muten auch Wioras [...] Porträts an, in denen Ausschnitte von Gesichtern mit Landschaften oder Architekturen kombiniert sind, um zusammen reizvoll surreale Geschichten zu erzählen.“
Die Blicke gehen tief in die Unendlichkeit, Wolfsburger Nachrichten, 5. Oktober 2007, S. 37, Hans-Adelbert Karweik
„Dass Melanie Wiora eigentlich von der Malerei herkommt, sieht man auch ihren Fotografien an. Sie sind voller Poesie, spielen mit Spiegelungen der Wirklichkeit auf der Pupille der Fotografin. Wioras Wimpern werden bei diesen Bildern fast zu etwas Landschaftlichem, verlieren ihre Maßstäblichkeit, mutieren zu starken Ästen von Bäumen. Wie gemalt muten auch Wioras [...] Porträts an, in denen Ausschnitte von Gesichtern mit Landschaften oder Architekturen kombiniert sind, um zusammen reizvoll surreale Geschichten zu erzählen.“
Spiegelungen auf der Pupille, Tiroler Tageszeitung, Österreich, 24. Januar 2007, S. 24, Edith Schlocker
„Melanie Wiora malt mit dem Medium der Fotografie Bilder wie vergängliche Erscheinungen. ››Transitions. Das andere der Wirklichkeit‹‹ ist jetzt im Fotoforum zu sehen. Ursprünglich habe sie Malerei in Karlsruhe studiert [...]. Eine Information, die angesichts der in Innsbruck ausgestellten Bilder einiges erhellt. Denn wie gemalt statt wie geknipst erscheinen nicht nur die Portraits mit flüchtigen Konturen aus der Serie ››Anwesend-Abwesend‹‹.“
Das Spiegelbild des Blickwinkels, Die Neue Tiroler Zeitung, Österreich, 18. Januar 2007, S. 50, Ilona Jelcic
„››Durch die Bearbeitung und die Farbigkeit der Bilder möchte ich eine intensivierte Sicht der Wirklichkeit darstellen, die psychische Zustände und das Unterbewusste mit einschließt‹‹, sagt Wiora, deren Bilder von so zarter Schönheit sind, dass man ihre dunkle Kehrseite leicht übersehen könnte: Ihre fotografischen Portraits erzählen uns nichts über die Protagonisten, die Bilder verweigern sich, weil sich ihre Akteure im Innern verpuppt haben.“
Sie sehen viel mehr, als wir sehen, PHOTONEWS, Portfolio, 10/2005, Marc Peschke
„Sieht man im Film die Bewegungen des Auges, gerahmt durch die Wimpern, und die Veränderungen der Spiegelungen der Umwelt auf der Netzhaut, bleibt dem Betrachter im Foto ein fixierter Moment. Es ist das Auge der Künstlerin, durch das der Betrachter nur scheinbar hinausschaut.“
Fotos als fixierte Momente, Westfälische Nachrichten, 19. August 2004, emk
„Close Horizon, was so viel bedeutet wie naher, aber auch eingeengter Horizont, vermittelt uns die Sicht der Welt in seiner Weite aber auch in seiner Begrenztheit. Ihr eigenes Auge ins Visier nehmend, spiegeln sich Bäume, Häuser, Bäche, Berge auf seiner äußeren Membran [...].“
Vor 200 Jahren haben die deutschen Romantiker wie Caspar David Friedrich ihre melancholische Weltsicht in Bilder mit tiefem Horizont hinein gewoben. Mit Melanie Wiora ist die romantische deutsche Seele wieder geboren. Obgleich sie zwischen alter und neuer Welt pendelt [...].“
Geheimnisvolle Romantik, Mannheimer Morgen, 3. Juli 2003, Sibylle Derr